WOCHENENDVORSCHAU: Spitzenspiel, Überraschungssieg und Revanchegelüste
Zerbst/Anhalt - von David Maerten. Nach fünf handballfreien Wochen unserer Mannschaften starten alle Teams am kommenden Samstag direkt wieder durch. Der erste Spieltag im neuen Jahr hält dabei einiges für unseren HSV 2000 bereit.
Unsere Jüngsten im Ligaspielbetrieb reisen direkt zu einem der Staffelfavoriten und bestreiten dort ein echtes Spitzenspiel zweier punktgleicher Mannschaften. In Köthen will das Team von Teresa Lüderitz, Tino Tiepelmann und Fabian Schwenger ein Ausrufezeichen im Kampf und die vorderen Plätze setzen. Der Tabellennachbar (4.) des HSV (3.) hat wie alle Mannschaften in der Spitzengruppe der Liga erst einmal verloren. Geht es nach den Zerbstern, kommt am Wochenende natürlich noch eine zweite Niederlage hinzu. Es ist ein enges Spiel zu erwarten, bei dem es nach der langen Pause sicher auch darauf ankommt, wer schon wieder richtig in den Wettkampfmodus schalten kann und die bessere Tagesform hat. Da die beiden Erstplatzierten Jessen und Wolfen nicht im Einsatz sind, könnten die Zerbster Youngster auch nach Pluspunkten gleichziehen, ehe sich am darauffolgenden Wochenende der momentane Spitzenreiter aus Jessen in der Jannowitzbrücke vorstellt.
Für unsere C-Jugend von Stefan Rummel, Christian Geilich und Markus Ganzer sind die Vorzeichen bei der doch relativ dünnen Spielerdecke andere. Ein Auswärtserfolg bei der starken HSG 2000 Wolfen wäre sicherlich als Überraschung zu werten, wobei auch das im Handball nicht ausgeschlossen ist. Mit Lex Jordan steht immerhin ein Landesauswahl-Torhüter im Zerbster Kasten. Wenn hinten alles zusammen passt und das Zusammenspiel des Rückraums speziell auch mit dem Kreisläufer funktioniert, ist vielleicht etwas zu holen. Aber selbst wenn nicht, geht die Welt nicht unter, da Wolfen mit erst 3 Minuspunkten (je eine Niederlage und Unentschieden) weiterhin zu den Staffelfavoriten zählt und die Zerbster die erste Saison in dieser Altersklasse spielen und teilweise vom Alter sogar noch in der D-Jugend spielen könnten.
Unsere Männer haben, wenn man die Tabelle betrachtet, zumindest auf dem Papier den leichtesten Gegner unserer Mannschaften. Allerdings kommt mit der Reserve von TuS Radis auch die Mannschaft in die Jannowitzbrücke, die die Männer um Kapitän Fabian Schwenger am ersten Spieltag überraschend mit 30:29 schlagen konnten. Zu diesem Sieg kamen in der Folge allerdings nur noch zwei weitere hinzu und deswegen findet sich die Mannschaft im Tabellenkeller nur auf dem 8. Platz wieder. Bei den Zerbstern war es genau umgekehrt. Zu der Niederlage in Radis kamen nur noch die gegen Piesteritz und im letzten Spiel vor Weihnachten gegen Tabellenführer Kühnau hinzu. Vor allem die Niederlage gegen die Dessauer dürfte Mannschaft und Trainer Markus Zimmermann immer noch schmerzen, da starke 36 geworfene Tore in fremder Halle am Ende tatsächlich nicht zum Sieg reichten. Zu groß waren die Schwierigkeiten in der Deckung, was auch eine Parallele zum Spiel in Radis darstellte. Viel schwerer als die verlorenen 2 Punkte dürfte allerdings der Ausfall des Toptorschützen Sebastian Daudert wiegen. Der beste Goalgetter der Liga hat sich gegen Kühnau schwer an der Schulter verletzt und es steht momentan in den Sternen, ob er in dieser Saison überhaupt noch eine Partie für seine Farben bestreiten kann. Seine Tore werden der Mannschaft definitiv fehlen, aber es bietet sich vor allem für die Jüngeren im Kader auch die Möglichkeit Verantwortung zu übernehmen. Dem HSV werden außerdem Linksaußen Fynn Zielesniak (Kreuzbandriss) und Torhüter Tim Fröhlich (Handverletzung) fehlen. Als zweiter Torwart stößt dadurch Christian Geilich wieder zur Mannschaft. Auch Fin Koppensdorf wird nicht dabei sein und hinter 1-2 weiteren Spielern steht derzeit leider auch noch ein Fragezeichen. Um so erfreulicher, dass Tobias Maerten aus Lüneburg anreist, um die Mannschaft erneut zu unterstützen. Wie bei unseren anderen Mannschaften auch, wird es bei den Männern darum gehen schnell wieder in den Spielrhythmus zu kommen, damit die Revanche für die Hinspielniederlage auch gelingt.
HSV F-Jugend gewinnt 52. Weihnachtsturnier des SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz
Am Tag nach den Weihnachtsfeiertagen stand das traditionelle Weihnachtsturnier in Wittenberg an. Nach Siegen über Coswig (5:2) und der zweiten Mannschaft von Kühnau (5:3) sowie einer engen Niederlage (5:7) gegen die erste Vertretung der Gastgeber von Piesteritz zogen unsere jüngsten HSVer ins Finale gegen Jessen ein. Dort siegten sie denkbar knapp und unter großem Jubel mit 3:2.
Die Jungs und Mädels der Coaches Jessica Wallwitz, Henriette Müller, Sebastian Daudert und Michael Zimmer gehen somit mit einem großartigen Gefühl in das neue Jahr und die anstehenden Turniere.
Fotos: Mario Trinks, Michael Zimmer
50 Jahre Hallenhandball in Zerbst/Anhalt
Von der Hermann-Matern-Sporthalle zur Sporthalle "Zur Jannowitzbrücke"
Von Karen Straube. Am Samstag hatten die Zerbster Handballer zur großen Geburtstagsfeier geladen. Ihr 50. Jubiläum beging niemand geringeres als die Heimspielstätte des HSV 2000 Zerbst, die heutige Sporthalle "Zur Jannowitzbrücke", das von den Mädchen des Tanzvereins O‘ Blue, die mit ihrem ABBA-Medley die Zeit 50 Jahre zurückdrehten, toll umrahmt wurde.
Vom ersten Tag ihrer Zweckbestimmung an war sie, die damalige Hermann-Matern-Sporthalle Herberge für den Zerbster Handballsport. Doch der Weg dorthin machte für die ursprüngliche Industriehalle eine Umprojektierung, die sowohl die Sportler, die PGH Roland und die Stadt Zerbst initiierten, notwendig. Bis dato mussten die Zerbster Handballsportler ihre Heimspiele – je nach Staffelzugehörigkeit – in Magdeburg und Dessau bestreiten und dies gleichwohl die Zerbster Handballfrauen seinerzeit in der DDR-Liga, der zweithöchsten Spielklasse spielten.
Inzwischen kann der HSV zwar keine Frauenmannschaft mehr stellen, doch die erfolgreiche Zeit gehört zur Geschichte des Vereins und der Sporthalle und bleibt unvergessen. So war der Hallengeburtstag für die 2000er ein guter Anlass, dies zu würdigen und sie luden ihre Ehrengäste – die Frauen, die den Zerbster Handballsport groß gemacht haben – zum Jubiläum ein.
Doris Wander, Rosemarie Nawior, Ilse Panjas, Dorothea Rathmann, Christine Müller, Hannelore Sachse waren sogar 1973 beim Eröffnungsspiel dabei und folgten am Samstag der Einladung zum Wiedersehen. Zu ihnen gesellten sich auch spätere Zerbster Handballgrößen wie beispielsweise Ute Reinicke, Silvia Schulze oder Hella Schröter, die über viele Jahre den erfolgreichen Zerbster Frauenhandball prägten.
Sowohl am Spielfeldrand als auch im Vereinsraum hatten sich alle viel zu erzählen, schwelgten in Erinnerungen und bestaunten ihre Relikte aus den erfolgreichen Zeiten – ganz im Sinne des HSV 2000 Zerbst, der die Euphorie des gelungenen Wiedersehens mitnehmen will, um 2024 mit noch mehr Ehemaligen "100 Jahre Handball in Zerbst" gebührend zu feiern.